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Tipps gegen den unangenehmen Alkoholkater

Alkohol hat sich bereits vor Jahrtausenden in vielen Kulturen als genussvolles Getränk mit seiner berauschenden Wirkung etabliert. Der Alkohol wird heute als anregendes und stimmungsaufhellendes Getränk zu Partys oder Festtagen angeboten und konsumiert. In Deutschland werden pro Kopf über 10 Liter Alkohol pro Jahr getrunken und wir Deutschen gehören international zu den Spitzenreitern. Die größten Mengen an Alkohol werden vor allem zu Weihnachten, Silvester und Geburtstagen getrunken, die meist am darauffolgenden Tag mit unerträglichen Kopfschmerzen und Magen-Darmbeschwerden einhergehen. Diese Symptome wie z.B. Übelkeit, Brummschädel können Sie umgehen, wenn Sie zuvor fettreiche Nahrungsmittel essen. Der Nährstoff Fett verzögert die Verdauung, womit der Alkohol sehr langsam in die Blutbahn fließt. Deshalb sollten Sie niemals Alkohol auf leeren Magen trinken und zuvor eine Handvoll Nüsse, Käsewürfel oder gefüllte Paprikaschoten mit Schafskäse vor dem ersten Glas Wein oder der Flasche Bier essen.

Besonders die alkoholischen Getränke mit Kohlensäure (z.B. Sekt) führen zu einer schnellen Magendurchblutung, womit der Alkohol schneller in die Blutbahn gelangt. Auch warmer, zuckerhaltiger Alkohol und schnelles Trinken beschleunigen die Alkoholfreisetzung aus den Magen, wohingegen hochprozentiger Alkohol wie Cognac, Korn oder Wodka die Aufnahme verzögern. Die hohe Alkoholkonzentration reizt den Magen und führt am nächsten Tag häufig zu einem Rückfluss der Magensäuren in die Speiseröhre, was man als Sodbrennen oder Aufstoßen verspürt. Treten Magenverstimmungen nach dem Alkoholkonsum auf, handelt es sich um Entzündungen der Magenschleimhaut, die man durch Kamillentee oder andere Kräutertees lindern kann.

Ob der Alkohol schnell oder langsam ins Blut fließt, beim übermäßigen Alkoholgenuss bekommt man am darauffolgenden Tag immer einen Alkoholkater, der wie schon erwähnt zu Kopfschmerzen und Übelkeit führt. Der Grund für diesen Kater ist, dass die Leber aus dem umliegenden Körpergewebe vermehrt Wasser heranziehen muss, um den Alkohol mit Hilfe der Enzyme, der Alkoholdehydrogenase und Alkoholoxidase abzubauen. In der Leber entsteht aus dem Alkohol das Abbauprodukt Ethanol, welches für den Körper ein starkes Zellgift ist. Daher fährt der Körper die anderen Stoffwechselprozesse stark herunter, um schnellstmöglich das Zellgift zu entsorgen. Die Folge ist, dass der Blutzucker stark abfällt und der Appetit anregt wird, weil der Kohlenhydratstoffwechsel durch den Alkohol gedrosselt wird. Alkohol verdrängt auch die Fette im Energiestoffwechsel, wodurch die gespeicherten und zugeführten Fette nicht vom Körper verbrannt werden. Bei einem häufigen Alkoholkonsum ermüden die Enzyme und der Alkohol wird sogar verstärkt zu Fett umgewandelt. Es entsteht eine sog. Fettleber und bei einer längeren Dauer kann es sogar zu einer Leberschrumpfung (Leberzirrhose) kommen.

Darüber hinaus beeinflusst Alkohol die Nieren, indem das Hormon Adiuretin blockiert wird. Das Hormon hemmt die Wasserausscheidung und schützt unseren Körper vor Austrocknung. Deshalb muss man nach dem Alkoholkonsum öfter Wasserlassen. Mit dem Urin gehen außer Wasser auch Mineralien verloren, die zu einer Wasserverschiebung im Gewebe führen. Dadurch verengen sich auch die Gefäße und es kommt zu einer Minderdurchblutung, die zu migräneähnlichen Kopfschmerzen führen. Der Mineralstoffmangel verursacht außerdem Verdauungsprobleme, denn Mineralien unterstützen die Aktivität der Verdauungssekrete sowie die Transportprozesse im Magen-Darmtrakt.



Um den Abbau von Alkohol zu fördern, sollten während des Alkoholkonsums vermehrt alkoholfreie Getränke wie Wasser und Fruchtsaftschorle getrunken werden. Dadurch wird die Alkoholmenge im Magen-Darmtrakt verdünnt, der zugleich einen starken Anstieg der Alkoholkonzentration im Blut verhindert. Darüber hinaus kann der Körper den Alkohol schneller abbauen, womit der Alkoholkater vermieden wird. Am darauffolgenden Tag können die verlorenen gegangen Mineralstoffe durch frische Salate, Obst, Gemüsepfannen, Suppen, Fruchtsäfte, Smoothies oder Salzgebäck ausgeglichen werden.


Literatur:

Schlieper C.A. (2000): Physiologische Wirkung und Auswirkungen des Alkohols, Grundfragen der Ernährung, S.222-224