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Teil 2 - Schokolade verfügt über positiven Gesundheitsnutzen

Schokolade verfeinert uns nicht nur die Weihnachtsfeiertage, sondern trägt auch einen kleinen Teil zur Gesundheit bei. Die Kakaobohnen sind reich an den sekundären Pflanzenstoffen Flavonoiden, die über vitaminähnliche und antioxidative Eigenschaften verfügen. In Studien von Buijsse et al., 2006, 2009 und Janszky et al., 2009 konnte man beobachten, dass bei einem regelmäßigen Kakaoverzehr das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen deutlich niedriger lag als bei einem geringen Verzehr. Auch eine Metaanalyse von Ding et al. 2006 konnte bei der Durchsicht von 136 wissenschaftlichen Arbeiten Hinweise darauf finden, dass die Flavonoide in den Kakaobohnen das Herz- und Gefäßsystem vor oxidativen Schäden schützen können. Die Wissenschaftler empfehlen sogar den Patienten mit einem Herzinfarkt 2 bis 3-mal pro Woche 1 Portion 20g dunkle Schokolade zu verzehren, um das Risiko eines erneuten Herzinfarktes in den nachfolgenden Jahren zu mindern.

Foto:Shutterstock, Schokolade, 2011

Dasselbe Ergebnis konnte auch eine aktuelle Langzeitstudie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition = EPIC) bestätigen, die rund 20 000 Personen über 8 Jahre beobachtet hat. Davon erlitten 302 Teilnehmer im Laufe der Zeit einen Herzinfarkt (n=166) und Schlaganfall (n=136) und 24 starben daran. Die Teilnehmer mit dem höchsten Schokoladenverzehr (1 Stückchen am Tag) hatten ein um 27 Prozent vermindertes Herzinfarktrisiko im Vergleich zu den Teilnehmern mit einem geringen Schokoladenverzehr. Dabei konnte sich sogar das Risiko von Schlaganfällen um fast 50 Prozent vermindern.



Sie haben richtig gelesen, das Schokolade das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen senken kann. Es ist aber vor allem die dunkle Schokolade, die viele Flavonoide liefert und sich günstig auf die Gesundheit auswirkt. Aber die Wissenschaftler und Mediziner warnen auch vor übermäßigen Verzehr, denn Schokolade liefert viele Kalorien und kann letztendlich zu einem Gewichts- und Gesundheitsproblem führen.

Die Flavonoide der Kakaobohnen haben auch positive Effekte auf die Durchblutung. Nach Einnahme eines Kakaogetränkes mit einem hohen Flavonoidgehalt wurde nach 2 Stunden eine verbesserte Gefäßerweiterung der Arm-Arterie (A. Brachialis) festgestellt. Dagegen führte das Kakaogetränk mit niedrigen Flavonoidgehalt zu keinen positiven Effekt auf die Funktion der Blutgefäße. Es scheint das Schokolade mit ihrem hohem Flavonoidgehalt die Stickstoffmonoxid-(NO)-Bildung im Körper fördern kann. Die NO-Bildung aktiviert Enzyme (Synthasen, Zyklasen) in den Blutgefäßen, die zur Erschlaffung der glatten Muskelzellen führen. Das erhöht die Blutfließfähigkeit und verhindert eine Verklumpung der Blutes. Daraus resultiert eine Minimierung der Gefäßablagerung, die Arteriosklerose, die für die Entstehung eines Herzinfarktes verantwortlich gemacht wird.


Literatur:


Buijsse B., Feskens E.J.M., Kok F.J., Kromhout D. (2006): Cocoa Intake, Blood Pressure and CardiovascularMortality. Arch Intern Med 166: 411–417

Buijisse D., Weikert C., Drogan D., Bergmann M., Boeing H. (2009): Chocolate consumption in relation to blood pressure and risk of cardiovascular disease in German adults. European Heart Journal http://eurheartj.oxfordjournals.org/content/early/2010/03/18/eurheartj.ehq068.abstract

Janszky I., Mukamal K.J., Ljung R., Ahnve S., Ahlbom A., Hallqvist J. (2009): Chocolate consumption and mortality following a first acute myocardial infarction: the Stockholm Heart Epidemiology Program. Journal of Internal Medicine http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2796.2009.02088.x/abstract

Ding E.L., Hutfless S.M., Ding X., Girotra S. (2006): Chocolate and Prevention of Cardiovascular Disease: A Systematic Review. Nutr Metab.3:2 (doi: 10.1186/1743-7075-3-2)

Heiss C., Dejam A., Kleinbongard P., Schewe T., Sies H.,Kelm M. (2003): Vascular effects of cocoa rich in flavan-3-ols. J Am Med Assoc (JAMA) 290: 1029–1030

Fisher N.D., Hughes M., Gerhard-Herman M.,Hollenberg N.K. (2003): Flavanol-rich cocoa induces nitric-oxide-dependent vasodilation in healthy humans.J Hypertens 21: 2281–2286