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Sportler unterschätzen die Ernährung

Jede Sportart stellt unterschiedliche Anforderungen an die körperliche Belastung. Im Kraftsport und Kampfsport kommt aufgrund der kurzen und intensiven Muskelbewegung zu einem erhöhten Verschleiß an Muskelproteinen. Hingegen führen die länger andauernden Belastungen im Ausdauersport und Spielsport zu einer Erschöpfung der Kohlenhydratspeicher (Glykogen) im Muskel. Darüber hinaus entstehen aufgrund der intensiven und langandauernden Belastung hohe Flüssigkeitsverluste. Schwitzen bedeutet zwar zunächst Flüssigkeitsverlust, aber die darin enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe sind entscheidend an der Regulation des Wasserhaushaltes und am Ablauf der Muskelarbeit beteiligt. Ein Mangel an den ausgeschwitzten Vitaminen und Mineralstoffen verringern den Nährstoff- und Sauerstofftransport. Das führt zu einer erhöhten Krampfbereitschaft der Muskeln und schließlich zum Abbruch der körperlichen Leistungen. Um gute körperliche Leistung im Sport aufrechtzuerhalten ist auf eine ausgewogene Nahrungsmittelzusammensetzung mit den relevanten Nährstoffen zu achten.

Bei den Freizeit- und Leistungssportlern geht man davon aus, dass der erhöhte Energie- und Nährstoffverbrauch durch die tägliche Ernährung gedeckt wird. In der Ernährungspraxis sieht es meist doch ganz anders aus, in dem Sporttreibende sich häufig unausgewogen ernähren. Zum Beispiel neigen Ausdauersportler dazu, verstärkt einfache Kohlenhydrate anstelle von komplexen Kohlenhydrate zu verwenden. Die Kohlenhydratzufuhr sollte bei Saccharose (Haushaltszucker) nur 10 – 15 Prozent ausmachen, die restlichen Energieprozent sind durch komplexe Kohlenhydrate (z.B. Getreideprodukte, Kartoffeln) zu ersetzen. Sportler weisen oftmals ein ungünstiges Verhältnis in der Zufuhr von einfachen und komplexen Kohlenhydraten auf, in dem die einfachen Kohlenhydrate bei 40 Prozent und sogar bei Einzelfällen von bis zu 60 Prozent dominieren. Auch das Verhältnis pflanzlicher und tierischer Proteinträger konnte bei den Ausdauersportlern als unausgewogen festgestellt werden. Die Gesamtproteinaufnahme lag im Durchschnitt bei den tierischen Lebensmitteln mit 56 Prozent höher gegenüber den pflanzlichen Lebensmitteln.

Des weiteren führen überhöhte Mengen an tierischen Lebensmitteln wie fettreiche Wurst, Fleisch und Milchprodukten zur Aufnahme von unerwünschten Begleitstoffen. Die Folge ist, dass der ambitionierte Breitensportler und Leistungssportler in erster Linie zu viel an Fett, Cholesterin und Purinen (Harnsäure) in der täglichen Kost zu sich nimmt. Die Ergebnisse an Sportlern sprechen für sich, in dem die Energiezufuhr in Form von Fett in fast allen Sportarten zu hoch und sogar mehr als 30 Prozent beträgt. Die aktuelle Fettzufuhr in der Allgemeinbevölkerung beträgt laut dem Ernährungsbericht der DGE 2004 in Deutschland zwischen 33 bis 38 Prozent und liegt somit weiterhin nicht nur für den Leistungssportler bzw. Freizeitsportler zu hoch. Die folgenden Abbildungen zeigen die tatsächliche und die empfohlene Nährstoffverteilung von Sportlern unterschiedlicher Disziplinen auf.