Faktoren die unser Essverhalten beeinflussen
Alleine die Ernährung und die Nahrungsmittel dienen nicht nur zur Gesunderhaltung, sondern auch als Mittel der Konflikt- und Stressbewältigung. Essen kann somit ein Ersatz bieten, wenn man sich erschöpft und unglücklich fühlt. Man greift auf Süßigkeiten, Knabbereien und Alkohol zurück, aber Konflikte können durch Nahrungsmittel nicht gelöst werden. Kurzfristig scheint Essen ein guter Trost zu sein, aber der Körper rächt sich, in dem sich das körperliche Wohlbefinden und die Gesundheit verschlechtern. Die Symptome wie Müdigkeit, Lustlosigkeit und Unzufriedenheit werden größer. Dabei benötigt der Körper in solchen Situationen wichtige Nährstoffe (Proteine, Vitamine, Mineralstoffe), um die stressausgelösten Körperreaktionen auszugleichen. Wird über die täglich Nahrung zu wenig zugeführt, so ist unser Abwehrsystem anfälliger für Krankheiten. Nicht nur die Qualität der Nahrung ist von großer Bedeutung, sondern auch wie man seine Nahrung zu sich nimmt. In der heutigen Zeit wird aufgrund des zeitlichen Engpasses häufig schnell und nebenbei gegessen. Dabei greift man auf kleine Snacks und Schnellimbiss zurück. Dadurch wird nicht nur das Hunger- und Sättigungsgefühl gestört, sondern auch das körperliche Wohlbefinden. Nimmt man sich mehr Zeit fürs Essen und die Vor- bzw. Zubereitung der Nahrung, würde auch das Sättigungsgefühl schneller eintreten. Dann würde man auch bewusst weniger Nahrungskalorien am Tag aufnehmen und gleichzeitig überflüssige Kilos abbauen oder sein Körpergewicht stabil halten.Weiterhin werden wir durch das breite Nahrungsangebot an jeder Straßenecke öfters in Versuchung geführt, Nahrungsmittel in großen Mengen preisgünstig zu kaufen oder nebenher zu essen. Sobald wir zu Hause den Fernseher einschalten, bekommen wir durch die Werbung wiederum leckere Lebensmittelprodukte und Speisen vor Augen geführt. Wer mit diesen äußeren Reizen nicht umgehen kann, wird schnell den Überblick über die zugeführten Nahrungsmittel verlieren. Daraus ergibt sich schnell eine Überernährung und führt langfristig entweder zu Übergewicht oder auch zu anderen Stoffwechselerkrankungen. Wir schätzen erst dann unsere Gesundheit, wenn wir uns krank fühlen. Erst mit dem körperlichen Unwohlsein beginnen wir die falsche Ernährungs- und Lebensgewohnheit abzuändern. Unsere Essgewohnheiten werden im Laufe des Lebens aber auch durch andere Faktoren beeinflusst. Zum Beispiel wird man als Kind von den Eltern dazu erzogen, den Teller immer leer zu essen oder noch eine zweite Portion zu essen. Hat man sich an die sozialen Normen bzw. Vorschriften gehalten, wurde das meist mit Süßigkeiten oder Knabbereien belohnt. Auch Ess- und Tischsitten (z.B. beim Essen nicht sprechen) sind uns als Kind angelernt worden. Und wer diese nicht befolgt, wurde entsprechend bestraft. Leider bleiben solche Erziehungsstrategien nicht nur in der Kindheit bestehen, sondern meist das ganze Leben lang. Auch erwachsene Menschen belohnen oder trösten sich bei Freude, Erfolg, Stress und Schmerz mit Nahrungsmitteln. Mit den Jahren hat sich die Anzahl der sozialen Vorschriften erweitert und gleichzeitig auch die Essgewohnheiten (z.B. Single, Familie, Beruf) verändert.
Die folgende Abbildung 2 zeigt die Einflussgrößen auf das Essverhalten des Menschen.