Allergische Reaktionen sind ernst zu nehmen? Und was kann ich tun?
Das bestimmte Personen auf Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe allergisch reagieren, kann durchaus möglich sein, kann aber auf Anhieb nicht bestätigt werden. Warum? Unser Körper ist außer der täglichen Nahrung auch anderen Einflussfaktoren ausgesetzt. Dazu gehören die Kosmetika, die Textilien, die Umgebung (z.B. Kunstoffböden, Industriegebiet), Tabakrauch (Schadstoffe). Aber natürlich hat die Nahrung einen direkten Einfluss, weil wir hier direkt die Inhaltsstoffe der Lebensmittel sowie Stoffe aus der Umwelt aufnehmen. Deshalb sollten bei allergischen Symptomen in erste Linie die täglichen Speisen und unsere Nahrung gecheckt werden.Warum kommt es überhaupt zu allergischen Reaktionen?
Unser Immunsystem sieht tierische und pflanzliche Eiweiße in Lebensmitteln als Feinde an und schickt deshalb sofort seine Armee (Immunglobuline Typ IgE) raus. Diese versucht die Feinde zu bekämpfen. Dieser Akt kann über Tage bis Jahre ablaufen, bevor der Körper erst mit allergischen Reaktionen reagiert. Sind die Symptome zu verspüren, so bedeutet das für den Körper Alarmstufe Rot. Das heißt, dass die Armee jetzt Hilfe benötigt und fordert eine weitere Hilfsarmee an. Die Rede ist vom Botenstoff Histamin, der im Körper die unangenehmen Reaktionen auslöst. Das heißt, wir bekommen vom Botenstoff die Information, dass mit uns irgendetwas etwas nicht stimmt. Dies macht sich durch Jucken, Hautrötungen, Schwellungen, laufende Nase, Durchfall bis hin zur Atemnod bemerkbar. Anschließend reagieren wir aufgrund der Symptomatik mit Vorsicht und meiden bestimmte Lebensmittel oder gehen sofort zu unserem Arzt.
Was sollte man tun?
Allergische Reaktionen sollte man ernst nehmen, weil im schlimmsten Fall kann es zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen. In erste Linie sollte man spezialisierten Ärzte (Allergologen) zur Rate ziehen, die erst einmal den/die Übeltäter enttarnen. Dies wird in der Praxis durch einen Hauttest und eine Blutuntersuchungen erzielt. Wenn nun der Haut- und Bluttest positiv ausgefallen ist, liegt eine Allergie gegen bestimmte Inhaltstoffe von Lebensmittel vor. Es können bis zu 6000 Inhaltstoffe infrage kommen bzw. dort aufgespürt werden (Quelle: Allergisch auf Essen, aid 1415/2009). Fallen die Tests negativ aus, kann statt einer Lebensmittelallergie eine Pseudoallergie oder Unverträglichkeit vorliegen.
Was sind Pseudoallergien und Unverträglichkeiten?
Pseudoallergien werden meistens durch Farb- und Konservierungsstoffe ausgelöst, indem die Symptome nach ein paar Stunden nach dem Verzehr von Speisen auftreten. Sie verschwinden aber nach kurzer Zeit wieder und können bei nächsten Mal aufgrund der geringen Mengen auch ohne Symptome gut verträglich sein. Unverträglichkeiten sind bspw. wenn man den Milchzucker (Laktose) oder den Fruchtzucker (Fruktose) in bestimmten Mengen nicht verträgt. Es kommt zu den typischen Symptomen Blähbauch, Bauchschmerzen bis hin zum Durchfall. Diese Symptome ähneln zwar den Lebensmittelallergien, werden aber in der Ernährungspraxis anders behandelt bzw. man geht damit anders um.
Um zurück auf die Lebensmittelallergie zu kommen. Nach dem positiven Haut- und Bluttest verhilft der Ernährungsberater zu einer allergenarmen Ernährung, indem der Allergiker ein 14-tägiges Tagebuch führen muss. Hier müssen alle seine Speisen, Getränke und Genussmittel eingetragen werden. Durch das Tagebuch kann der Berater die verdächtigen Lebensmittel sowie Speisen aufdecken. Danach erfolgt eine Eliminationsdiät mit dem Ziel einer allergenarmen Diät. Und später werden die einzelnen Verdächtigten schrittweise eingeführt, um somit das bzw. die allergischen Lebensmittel ausfindig zu machen. Ist man hier nach 2 bis 4 Wochen nicht erfolgreich, dann liegt die Ursache nicht in der Ernährung, sondern evtl. bei den anderen erwähnten Faktoren.
Weitere wichtige Tipps findet Ihr hier beim aid Infodienst
http://www.was-wir-essen.de